Im Rahmen des traditionellen Herbstempfangs der Bürgerstiftung Freising fand die Preisverleihung der dritten Auflage des Wettbewerbs „Klima-Schulprojekt der Bürgerstiftung statt. Neun Freisinger Schulen hatten sich mit verschiedenen Projekten beworben. Dank der Sponsoren konnten 7.500 Euro an Preisgeldern ausgeschüttet werden. Die Projekte der Mittelschule am SteinPark und der Berufsschule gefielen der Jury am besten und wurden mit je 1.500 Euro ausgezeichnet.
Nach dem offiziellen Teil der Preisverleihung nutzten die Schuldelegationen die Möglichkeit zu einem Gedankenaustausch mit den zahlreichen anwesenden Stadträten, mit Bürgermeisterin Eva Bönig, OB Eschenbachen und den Vertretern der Bürgerstiftung und der Sponsoren. Die Preisverleihung im großen Rathaussaal, musikalisch umrahmt vom Blechbläserquartett der Städtischen Musikschule, war vor allem für die Schülerinnen und Schüler beeindruckend. Sehr wichtig sei aber vor allem gewesen, so die Schulvertreter, dass mit dem Klima-Schulprojekt Außenstehende das große Engagement außerhalb des normalen Unterrichts eine große Wertschätzung erhält, nicht nur wegen der Preisgelder, sondern vor allem auch wegen des würdigen Rahmens. Die Schulvertreter sehen die Auszeichnungen als Auftrag, im Bereich Klimaschutz, Nachhaltigkeit oder Ökologie weiter sich zu engagieren.
Josef Hauner, Vorsitzender des Stiftungsvorstands, informierte kurz über die Bürgerstiftung: „2009 ist sie von Freisinger Bürgern für Freisinger Bürger gegründet worden.“ Hauner und OB Tobias Eschenbacher, der Schirmherr der Bürgerstiftung und der Vorsitzende des Stiftungsrates ist, bedankte sich bei den Schulen für das außergewöhnliche Engagement in Sachen Klimaschutz und Nachhaltigkeit. „Ihr habt großartige Projekte eingereicht“, so Eschenbacher anerkennend.
Peter Spanrad (stellvertretender Vorsitzender des Stiftungsvorstands) und Sohn Matthias moderierten die Preisverleihung und blickten kurz auf die Entstehung des Wettbewerbs zurück: Die Hallbergmooser Spedition Barth & Co wollte vor drei Jahren Jugendliche, die sich fürs Klima einsetzen, finanziell unterstützen, fand aber keine Abnehmer. Über die Vermittlung durch den Geschäftspartner, die Designagentur typneun, kam die Anfrage an die Bürgerstiftung. Stiftungsrat-Chef Eschenbacher hatte die Idee zum Wettbewerb „Klima-Schulprojekt“.
Neun Freisinger Schulen bewarben sich heuer mit unterschiedlichsten Projekten: nachhaltiges Einkaufen in Freising, Anlegen einer Blühwiese für schuleigene Bienen oder Gründung einer Schülerfirma mit Namen „Kräuterküche“.
Für die Jury-Mitglieder Matthias Katzmarek (Spedition Barth & Co) Stefan Manhart (typneun), Sina Fürlauf (Staatsbrauerei Weihenstephan) sowie Johanna Weinberger, Jochen Hauer, Karl-Heinz Wimmer und Peter Spanrad (alle Bürgerstiftung) sei es extrem schwierig gewesen, unter den eingereichten Projekten ein Ranking zu erstellen. „Man kann Projekte von Oberstufenschülern einer FOS/BOS mit denen einer Grundschule kaum vergleichen“, so Peter Spanrad.
Die Jury begründete ihre Entscheidung für die Mittelschule am SteinPark und für die Fachakademie für Sozialpädagogik der Berufsschule damit, dass deren Projekte über die Schulfamilie hinausreiche, dass mit Außenpartnern zusammengearbeitet werde und damit ein Multiplikationseffekt erzielt werde. So starten die Mittelschüler gerade ihr neues Projekt „Flossen, Schuppen, Wasserwelt – Auf Entdeckung im Wasserreich“ in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl aquatische Systembiologie der TUM. Die angehenden Erzieherinnen und Erzieher der Berufsschule erhielten den Preis für ihr Projekt „Natur als Entwicklungsraum“. Sie werden dann, wenn sie in den Kitas arbeiten, die Kinder für ein nachhaltiges Denken und Handeln sensibilisieren.
Mit jeweils 1.000 Euro prämierte die Jury die Projekte der Grundschule St, Lantbert und des Sonderpädagogischen Förderzentrums. Wichtig war der Jury, dass keine Schule leer ausgehen sollte. So erhielten das Camerloher-Gymnasium, die FOS/BOS, das Josef-Hofmiller-Gymnasium, die Wirtschaftsschule und die Realschule Gute Änger jeweils 500 Euro.
Josef Hauner bedankte sich für die Unterstützung durch die Sponsoren. Barth & Co steuerten 3.500 Euro bei, die Staatsbrauerei und die Sparkasse jeweils 1.500 Euro, typneun 500 Euro und die Bürgerstiftung legte 500 Euro drauf.
Auf Nachfrage von Moderator Matthias Spanrad erklärten die Sponsoren in welchen Bereichen ihre Firmen versuchen, Klimaschutz und nachhaltiges Wirtschaften zu betreiben und weshalb sie das Klima-Schulprojekt unterstützen. Stefan Manhart von typneun brachte es vielleicht auf den Punkt: „Warum soll man hier nicht als Firma mit dabei sein. Das muss doch ganz selbstverständlich sein.“
Für die Schülerinnen und Schüler war es am Ende noch sehr wichtig, dass Erinnerungsfotos gemacht wurden. An solche Ereignisse erinnere man sich noch nach vielen Jahren, gab OB Eschenbacher zu verstehen. „Ich kann mich noch nach rund 30 Jahren gut daran erinnern, dass ich in der Schule mit dabei sein durfte, als wir eine Photovoltaikanlage aufstellten.“ sp